Labubu-Hype im Sinkflug: POP-MART-Aktie crasht
Die Aktie des chinesischen Spielzeugriesen brach jüngst um fast 9 % ein.
Zusammenfassung
- Nach einer Herabstufung durch JPMorgan brachen die Aktien von POP MART ein und löschten Milliarden an Börsenwert aus.
- Grund ist die schrumpfende Preisprämie für Labubu-Figuren auf den Zweitmärkten.
- Um langfristiges Wachstum zu sichern, plant das Unternehmen eine neue Animationsserie und zusätzliche Spielzeuglinien.
POP MART, der chinesische Spielzeugriese, musste kürzlich einen deutlichen Kursrückgang verkraften – und damit kamen Zweifel an der Zukunft seiner Kultfigur Labubu auf. Der Einbruch, der dem Unternehmen Milliarden an Börsenwert gekostet hat, wird von einigen Analysten auf eine nachlassende Nachfrage und ein Abflauen des „Labubu-Hypes“ zurückgeführt. Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt jedoch, dass die Lage weitaus komplexer ist als ein bloßer Abschwung.
Die Stimmungswende beendete die fulminante Rallye der POP-MART-Aktie abrupt und wischte Milliarden US-Dollar an Börsenwert vom Tisch. Nach einer Abstufung durch JPMorgan Chase & Co. verlor das Papier des chinesischen Spielwarenherstellers in Hongkong fast 9 % – der größte Tagesverlust seit April. Operativ läuft es jedoch glänzend: Allein im ersten Halbjahr 2025 setzte die „Monsters“-Reihe, zu der auch Labubu gehört, beeindruckende 677 Millionen US-Dollar um – mehr als 600 % über Vorjahr. Der Gesamtumsatz von POP MART hat sich mehr als verdoppelt und beweist, dass die Konsumentennachfrage trotz fragiler Anlegerstimmung äußerst robust bleibt.
Der jüngste Preisrückgang auf dem Zweitmarkt, der einige Analysten nervös macht, ist tatsächlich das Ergebnis eines bewussten Schrittes des Unternehmens: POP MART hat die Produktion hochgefahren, um Scalpern den Wind aus den Segeln zu nehmen und echten Fans den Zugang zu erleichtern. Diese Strategie, die „Weiterverkaufs-Blase“ anzustechen, drückte die Wiederverkaufspreise und belastete damit die Stimmung an der Börse. Die JPMorgan-Analysten betonten, POP MART sei „auf Perfektion bepreist“. Jede operative Enttäuschung oder negative Schlagzeile – etwa sinkende Wiederverkaufspreise – könne daher eine Underperformance auslösen. Die Herabstufung erfolgte vor dem Hintergrund, dass die einst üppige Prämie für Labubu-Figuren auf Chinas Zweitmärkten zunehmend abschmilzt. Seit dem Rekordhoch Ende August hat die Aktie bereits fast ein Viertel ihres Werts verloren – rund 13 Milliarden US-Dollar.
Die langfristige Vision des Unternehmens ist nicht Rückschritt, sondern Evolution. Mit einer geplanten Labubu-Animationsserie und der fortgesetzten globalen Expansion will POP MART die Figur von einem viralen Nischen-Sammlerstück zu einem nachhaltigen Franchise mit breiter Fangemeinde ausbauen. Trotz der Turbulenzen liegt die Aktie seit Jahresbeginn noch immer mehr als 180 % im Plus und führt den Hang-Seng-Index an. Die JPMorgan-Analysten mahnen jedoch zur Vorsicht, da die Sichtbarkeit dieser Wachstumstreiber derzeit gering sei. Die hohe Volatilität zeigt: Labubus Popularität ist zwar nicht verschwunden, doch die Zeit der rasanten, spekulativen Hausse dürfte vorüber sein.

















