Esmaa Mohamoud erkundet, was nach dem Raub der Unschuld bleibt – neue Ausstellung in Los Angeles
Die Seele als Schlachtfeld und Archiv zugleich.
Zusammenfassung
- Esmaa Mohamoud ergründet die Zerbrechlichkeit von Unschuld und Seele in What Does Webster’s Say About Soul?, derzeit bei Roberts Projects in Los Angeles zu sehen
- Mit fünf neuen Skulpturen aus Sheabutter und schwarzem Granit stellt die Schau Themen wie Sterblichkeit, Heiligkeit und die Prekarität des Daseins ins Zentrum – aus der Perspektive Schwarzer Jugend.
Bei Roberts Projects in Los Angeles fragt Esmaa Mohamoud, was nach dem Raub der Unschuld und den Erschütterungen der Seele bleibt. What Does Webster’s Say About Soul?, benannt nach einer Zeile aus Gil Scott-Herons Spoken-Word-Track von 1970 „Comment #1“, nähert sich Fragen nach Verletzungen und rassistischer Ungerechtigkeit aus der Innenperspektive Schwarzer Jugendlicher, die sich der Prekarität ihrer eigenen Existenz stellen.
Aufbauend auf einem Korpus konzeptueller Interventionen in die Schwarze Bildkultur – seien es Cadillac-Lowrider, Football-Uniformen, Pfauensessel oder Schmetterlinge – brechen Mohamouds Figuren mit Erwartungen und erfinden sich neu. In dieser Schau wendet sich die Künstlerin der figurativen Skulptur zu, um die Verflechtungen von Traumata zwischen vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Generationen herauszuarbeiten und zugleich Raum für Zärtlichkeit, Schönheit und Introspektion zu schaffen.
In satten, filmischen Tönen balancieren die gezeigten Werke zwischen Sterblichkeit und Heiligkeit. In „I Can’t Forget You (My Whole World Turns Blue)“ steht ein Teenager im Hoodie aufrecht, die Arme ausgestreckt – ein Bild zwischen Martyrium und Transzendenz. In einer anderen Ecke liegt „…NUMB“, ein milchig anmutendes Porträt der beklemmenden Begegnung eines Jungen mit der Sterblichkeit, während er eine leblose Taube auf dem Schoß wiegt.
Zentral für die Schau ist Mohamouds Auseinandersetzung mit Materialität. Sheabutter, seit Langem ein Symbol für Pflege und Bewahrung, verschmilzt mit verkohlten Tierknochen und entfaltet eine nuancenreiche Tonalität. Andernorts tritt Granit als pure Gravitas in den Raum, wenn die verspiegelte Oberfläche von „The Souls of Black Folk“, einer polierten steinernen Reproduktion von W.E.B. Du Bois’ kanonischem Text, das Publikum in das weite Universum der Künstlerin zieht, in dem das Spirituelle als eigene Form hervortritt.
Die Ausstellung ist noch bis zum 15. November zu sehen.
Roberts Projects
442 South La Brea Avenue,
Los Angeles, California 90036
















